Der Beginn einer neuen Ära.
Die erste Stopfmaschine.
Sie ist der ganze Stolz von Walter Weiss. Die VKR 03, die erste Stopfmaschine im süddeutschen Raum und ab 1959 bei LEONHARD WEISS im Einsatz. Sie steht für den Beginn der maschinellen Ära im Unternehmen – und für die vielen mutigen Innovationen, die ihr folgen.
Stopfmaschinen sind Ende der 1950er-Jahre keine ganz neue Erfindung, aber noch neu auf dem deutschen Markt. 1931 entwickelt der Schweizer August Scheuchzer eine Maschine, die den Schotter unter den Schwellen durch Druck und Vibration komprimiert und so einen stabilen Untergrund für die Gleise schafft. Während der Schotter verdichtet wird, halten Klammern die Schienen in der gewünschten Endposition. An diesem Grundprinzip hat sich bis heute nichts verändert, auch wenn sich die Technik der Maschinen den immer neuen Anforderungen und Möglichkeiten angepasst hat.
Wo die Stopfmaschine bei LEONHARD WEISS zum Einsatz kommt, ersetzt sie eine der mühsamsten und langwierigsten Vorgänge im Gleisbau. Bald folgen weitere Maschinen, unter anderem Gleisrichtmaschinen, Schotterplaniermaschinen aber auch Bagger, Portalkräne – und natürlich einige weitere Stopfmaschinen. Zu der VKR 03 gesellen sich die VKR 05, die erste Gleisstopfmaschine mit Hebeeinrichtung, die VKR 06, eine Zweischwellenstopfmaschine, die 07-32, eine Zweischwellen-Gleisstopfrichtmaschine und einige mehr.
Es hat sich sehr viel verändert in den Jahren. Immer wieder kamen neue Maschinen, die einem die Handarbeit abgenommen haben.
Dank der technischen Innovationen kann ein Gleis in den 1970er Jahren in einer einzigen Nachtschicht umgebaut werden, ohne den Fahrplan zu beeinträchtigen. Eine Arbeit, für die vor 1959 noch viele Leute, viel Muskelkraft, viel Zeit und aufgrund der einfachen Hilfsmittel oft auch viele gute Ideen und Improvisationstalent nötig waren.
Doch auch in der Ära des maschinellen Gleisbaus erkennt man bei LEONHARD WEISS den Wert guter Ideen, die in der täglichen Arbeit entstehen. Was im Familienbetrieb schon immer selbstverständlich war – Zuhören, Ausprobieren, Umsetzen – wird als Wettbewerbsvorteil genutzt. Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter fließen systematisch in die technischen Weiterentwicklungen mit ein.
Wie 2016, als ein Projektteam ein vollhydraulisches Stopfaggregat einbaut – zu diesem Zeitpunkt eine absolute Neuheit auf dem Markt. Die Idee wird innerhalb eines kleinen Zeitfensters in den eigenen Werkstätten von einem Projektteam umgesetzt. Das Ergebnis: eine Universalstopfmaschine, die exakter und effektiver arbeitet, dabei weniger Lärm und Vibration erzeugt, nicht so viel Energie verbraucht und geringe Instandhaltungskosten verursacht.
Aber auch bei der Entwicklung neuer Stopfmaschinen-Modelle in Zusammenarbeit mit den Herstellern, werden die gehört, die täglich draußen auf den Baustellen sind. Oft sind es kleine Anpassungen, wie verbesserte Sitzpositionen, die einen großen Unterschied machen.
Einmal durfte ich noch ein bisschen was mitmachen an der Stopfmaschine. Da haben wir mitsprechen dürfen, was wir gerne möchten oder was uns gut tun würde. Man sollte eben auch mal die was sagen lassen, die sonst nichts zu sagen haben.
„System 7 S7 PLS 16 4.0 – S“, so heißt der neue große Stolz (seit 2023) der Stopfmaschinenflotte von LEONHARD WEISS. Es handelt sich dabei um einen der modernsten Universaltopfroboter der Welt, im Haus auch liebevoll „EdelWeiss-Express“ genannt. Der Stopfbetrieb läuft inzwischen vollautomatisch, zuverlässig und nach exakten Maßvorgaben. Auch in Sachen Klimafreundlichkeit setzt der EdelWeiss-Express neue Maßstäbe. Und er wird nicht die letzte Innovation im Gleisbau sein. Denn wo Menschen arbeiten, entstehen Ideen.