Der Standort Göppingen.
Eine Kiesgrube und ein großer Traum.
Ein verlassenes Gelände hinter der Bahnüberführung Göppingen-Boll, eine ausgebeutete Kiesgrube, günstig zu erwerben. Hier sollte er Wirklichkeit werden, der Traum von der erfolgreichen Baufirma LEONHARD WEISS.
Gleich nachdem Leonhard Weiß aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt war, konnte er erste größere Aufträge an Land ziehen. Doch die wirtschaftlichen Zeiten sind hart, die Inflation steigend, und wenn gerade kein Auftrag da ist, gibt es auch nur wenig zu essen bei der Familie. Und doch zieht Leonhard Weiß aus seinen Projekten immer wieder Kraft und Freude. Er investiert jeden verdienten Pfennig in seine Firma und so kauft er 1921 schließlich die ausgebeutete Kiesgrube in Göppingen.
Leonhard Weiß legt hier sprichwörtlich die Basis für die Zukunft. Er verlegt ein Gleis bis in die Mitte der Grube und lässt sich von der Bahn Abraum anliefern. Alles muss von Hand abgeladen und Meter für Meter aufgefüllt werden, bis ein ebenes Gelände entsteht. Neben einem Schuppen baut Leonhard Weiß mit einfachen Mitteln später ein Wohn- und Geschäftshaus. 1924 zieht die Familie Weiß, die inzwischen fünf Kinder hat, auf das Werksgelände. Ottilie Weiß legt Gemüsebeete an und neben den kleinen Kindern laufen auch bald einige Nutztiere über den Hof.
Mit zunehmendem Wachstum von LEONHARD WEISS in den 1930er-Jahren und besonders mit dem Wirtschaftsaufschwung ab 1955 verändert auch das Areal sein Erscheinungsbild. Bauhütten entstehen, in denen Maschinen und Werkzeuge untergebracht sind und in den 1950ern das erste Verwaltungsgebäude für die wachsende Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit der Mechanisierung nehmen die Baumaschinen immer mehr Fläche auf dem Gelände ein – wie Radlader, Kettenlager, Rüttelwalzen oder die erste Asphaltieranlage, die neben dem Firmengebäude steht und in den Büros die Wände vibrieren lässt.
Trotz mancher Konjunkturkrise entwickelt sich das Unternehmen in den Jahrzehnten darauf erfolgreich weiter, was sich auch am Standort Göppingen widerspiegelt. Ein Meilenstein ist der 2003 erstellte Neubau für 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der 2015 bereits durch einen Anbau vergrößert werden muss. 2018 wird außerdem das moderne Zentrale Technikgebäude eingeweiht.
Im Jahr 2024/2025 entsteht ein Parkhaus für Mitarbeiter und mit dem Bau eines weiteren Flügels 2025 werden zahlreiche, neue Arbeitsplätze für eine moderne, gelbe Bürowelt am Verwaltungsgebäude in der Leonhard-Weiss-Straße geschaffen.
Aus der stillgelegten Kiesgrube ist heute so einer der beiden modernen Firmenzentralen eines der führenden Bauunternehmen in Europa geworden. Ein Unternehmen, in dem heute mehr als 7.200 Menschen die Freude am Bauen jeden Tag leben und in erfolgreiche Projekte umsetzen. Davon hätte selbst Leonhard Weiß wohl kaum zu träumen gewagt.